Es ist nicht mehr wegzuleugnen, der Herbst ist im Anmarsch. Das merke ich immer daran, dass ich anfange, Socken zu tragen.
Das merke ich immer daran, dass ich anfange, Socken zu tragen. Zeit also, in sommerlichen Erinnerungen zu schwelgen, wie z.B. dem Kurztrip nach Amsterdam zum DaWanda-Designmarkt.
Viel Zeit zwischen den abendlichen Ladenschlusszeiten und den Aufbauarbeiten für den Markt blieben leider nicht, da ich mich mit knurrendem Magen ständig zwischen den Grachten verirrt habe. Doch zumindest verhungern muss man in Amsterdam nicht. Nebst einem Laden mit obligatorischem Riesenkäse hat es mich per Zufall in eine kleine Bäckerei verschlagen. Die Stachelbeertarte war einfach zu verlockend! Wer sie auch einmal probieren möchte, schaue bei nächster Gelegenheit in der Bäckerei Lanskroon vorbei. Mit gut gefülltem Magen lässt es sich dann auch wieder entspannter weiterbummeln. Unter anderem kann man dann einen Blick in den Otherist werfen, ein Laden im Stil eines Naturalienkabinetts, gepaart mit modernem Design. Kunstdrucke, Schmuck, Wanddeko, Porzellan, Bücher und vieles mehr. Ein echtes Highlight.
Auch vom Botanischen Garten war ich sehr begeistert. Der Eintrittspreis erscheint einem zunächst zwar recht hoch, doch es lohnt sich. Tolle Gewächshäuser, schöne Außenanlagen, ein Schmetterlingshäuschen mit Puppenstube und sogar ein Shop. Ich denke, auch manch einem einheimischen Botanischen Garten würde die richtige Werbung und ein Zubrot durch Eintrittsgelder gut tun. Stattdessen wuchern die frei begehbaren Kleinode oft mitten in der Stadt unkontrolliert zu, weil weder Geld für Personal noch ausreichendes Interesse seitens Universitäts- und Stadtverwaltung vorhanden zu sein scheint. Jammerschade, wenn man tagtäglich mit ansehen muss, wie die Prestigearchitektur einer Stadt zwar ein ums andere mal restauriert wird, jedoch im Garten nebenan die Schauteiche an der Wasserpest ersticken und die Mülleimer vor Pizzakartons überquellen. In Amsterdam hat man verstanden, was vielerorts noch unbekannt scheint: ein Botanischer Garten ist ein Kulturgut, und kein überdimensionierter Blumenkübel. Was ich am Amsterdamer Garten übrigens auch sehr zu schätzen wusste, war die ausführliche und korrekte Beschilderung. Sogar der Gefährdungsstatus nach der „IUCN Red List of Threatened Species“ war oftmals mit ausgeschildert.
Gelungen war auch das Eckregal in einem der Gewächshäuser, auf dem Produkte des alltäglichen Lebens mit der dazugehörigen Pflanze gezeigt wurden. So wuchs eine Chilipflanze aus einer Tortilla-Chips-Tüte heraus, aus einer Zahntpastatube lugte ein Minzpflänzchen hervor, und in einem ausrangierten Behälter für Biodiesel gedieh ein Jatropha-Bäumchen.
Amsterdam hat mich auf jeden Fall nicht das letzte Mal gesehen!
Schreibe einen Kommentar